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BANON AOP

Herkunft: Provence

Geschmack: aromatisch, leicht säuerlich, Aromen des Kastanienblatts

Weinempfehlungen: Zum jungen Käse passen frische fruchtige Weißweine oder junge Rotweine aus Südfrankreich besonders gut. Zu gereifteren Varianten ist ein Côtes du Rhône Villages oder ein Muscat de Beaume de Venise ideal.

Form: Palet (Taler)

Art: Weichkäse

Genusstipps

In seinem Kastanienkleid ist der Banon ein Augenschmaus für jede Käseplatte. Aber auch solo mit einem Stück Brot, zum Beispiel einem Roggenmischbrot, und einem Glas Wein ist er ein Genuss.

Beschreibung

Der provenzalische Ziegenkäse Banon erhielt im Juli 2003 die geschützte Herkunftsbezeichnung AOC. Er wird jedoch bereits seit dem 13. Jahrhundert rund um das gleichnamige Dorf in der Haute-Provence hergestellt. Um ihre Käse für den Winter zu konservieren und somit die Haupt-Proteinquelle für den Winter zu sichern, tränkten die Bauern den leicht gereiften Käse in Alkohol, wickelten ihn in ein Kastanienblatt und umbanden ihn mit Bast. Der Käse nahm im Laufe der Reifung die Gerbstoffe des Kastanienblattes auf und entwickelte dadurch seinen charakteristischen aromatischen Geschmack.

An dieser Herstellungsmethode hat sich seit dem Mittelalter nichts geändert. Das Produktionsgebiet hat sich allerdings im Laufe der Zeit ausgeweitet und erstreckt sich heute über die Departements Alpes-de-Haute-Provence, Hautes-Alpes, Vaucluse und Drôme. Weiter wird sich die Herstellungsregion in Zukunft nicht ausdehnen – dafür sorgen die strengen Vorgaben der Appellation d’Origine. Sie legt außerdem fest, dass der Weichkäse nur dann unter dem Namen Banon in den Handel gelangen darf, wenn er aus roher Ziegenvollmilch hergestellt wird. Das bedeutet eine Beschränkung der bisherigen Banon-Produktion, denn in den letzten Jahrzehnten wurde nicht mehr nur Ziegen-, sondern auch Schaf- oder Kuhmilch zur Herstellung des Käses verwendet.

Die Ziegenmilch darf nur von Tieren der Rassen Rove und Alpines sowie deren Kreuzungen stammen, die mindestens 210 Tage im Freien verbringen
müssen. Die Tierdichte ist ebenfalls genau festgelegt: Maximal acht Ziegen teilen sich einen Hektar natürliche oder künstlich angelegte Weidefläche bzw. zwei Ziegen einen Hektar Geländefläche. Die Milchmenge ist auf 800 Gramm pro Tier und Tag beschränkt.

Da der Charakter eines Käses entscheidend durch seine Größe bestimmt wird, nehmen das AOC- und AOP-Reglement auch darauf Einfluss. So darf sich ein Käse nur dann Banon nennen, wenn er zwischen 90 bis 110 Gramm wiegt und einen Durchmesser von sieben bis acht Zentimetern hat. Außerdem muss der Fettgehalt mindestens 40 Prozent Fett in der Trockenmasse betragen.